91 Kilometer tönt nicht gerade nach viel, für einen One-Way Streckenflug. Was für mich diesen Flug trotzdem sehr speziell macht, ist die Zeit, in der ich die Strecke zurückgelegt habe.
Für diesen Tag war leichter Südwind am Mt. Borah angesagt. Also war eigentlich vor dem Start klar, dass man nach Norden der klassischen Manilla XC Route folgt. Ich bin zwar eher zu spät gestartet, aber konnte dafür sofort super aufdrehen und auf Strecke gehen. Der Startschlauch war noch ein bisschen „schwach“ und hatte noch nicht ganz an die Basis durchgezogen. Riskierte dann aber tief zur nächsten Wolke, um ans Ende der Ridge zu fliegen. Fand dort auch super Steigen, welches mich direkt an die Basis brachte. Von da an hatte ich mir, schon einen guten Überblick über die Bedingungen schaffen können. Thermik gut bis sehr gut, leichter Südwind von ca. 5-10kmh und der Himmel garniert mit kleinen Cumulie. Also voll auf Angriff fliegen und probieren die früher gestarteten Piloten einzuholen! Von diesem Zeitpunkt flog ich dann fast immer im Halbgas und im Sinken mit dreiviertel Gas. Thermik nahm ich nur dann mit Canadian area code 779 , wenn sie stärker als 3 m/s war, ausser wenn ich tiefer als 300 Meter über Grund geriet. Bis Barraba funktionierte das prima, so konnte ich zahlreiche andere Piloten überholen. Bei Barraba löste sich dann eine Wolke auf, bei der ich die nächste Thermik vermutete und kam dann tief. Ich konnte mich aber sofort wieder mit einem etwas schwächeren Schlauch, an die Basis schrauben und meinen Flug fortsetzen. Ich war jetzt so ca. eineinhalb Stunden in der Luft und hatte schon rund 45-50 km zurückgelegt. Den Rest des Fluges verlief dann sehr effizient und mein Vario gab mir einen Schnitt von ca. 43kmh für die letzten 60 Minuten an! Vor Bingarra entschied ich mich leider falsch, und wählte den Weg über das bisher sehr gut funktionierende Flachland, anstatt der Hügelkette auf der rechten Seite des Dorfes zu folgen, wo kleine Cumulie die Thermik markierten. Fand dann wie gesagt vor dem Dorf keine Thermik mehr und musste bei Kilometer 91 landen. Ich war aber trotzdem super happy, dass ich diese Stecke in zweieinhalb Stunden zurückgelegt hatte. Das ergibt einem Schnitt von 38 km/h. Dieser Flug war auch sehr lehrreich für mich, wie viel ich bei der Linienwahl und Thermiksuche riskieren kann und darf, dass ich nicht frühzeitig landen muss… ;)